Verfasst von: Enrico Kosmus | 12. September 2020

Das Mahavidyamantra des Avalokiteshvara

Sarvanivaranaviskambhin sagte dann zum Vorsitzenden: „Gib mir die sechssilbige Königin der Mahavidyas.”

Der Vorsitzende dachte darüber nach. Dann kam eine Stimme aus dem Himmel und sagte: „Gebt ihm die sechssilbige Königin der Mahavidyas!“

Der Vorsitzende fragte sich, woher diese Stimme gekommen war. Wieder kam eine Stimme aus dem Himmel und sagte: „Dieser Bodhisattva hat viele Entbehrungen durchgemacht. Gebt ihm die sechssilbige Königin der Mahavidyas!“

Der Vorsitzende blickte in den Himmel und sah jemanden, der einen Körper hatte, der so weiß war wie der Herbstmond, eine Krone aus gewundenem Haar, einen allwissenden Buddha auf dem Kopf und einen wunderschönen Lotus in der Hand, und der mit der Pracht der Lotusblumen geschmückt war.

Dann sagte der Vorsitzende zu Sarvanivaranaviskambhin: „Edler Sohn, der Bodhisattva Mahasattva Avalokiteshvara hat die Erlaubnis erteilt, Euch die sechssilbige Königin der Mahavidyas zu geben.

Dann legte Sarvanivaranaviskambhin ehrfürchtig seine Handflächen zusammen, um es zu empfangen.

OM MANI PADME HUM HRI //

Sobald dies gegeben wurde, bebte die Erde auf sechs Arten.

Sarvanivaranaviskambhin erreichte diese Samadhis: den Samadhi mit dem Namen Unaufhörlich Wahre Natur, den Samadhi mit dem Namen Liebe, Mitgefühl und Freude, den Samadhi mit dem Namen Yoga praktizierend, den Samadhi mit dem Namen Im Eingang zur Befreiung gegründet, den Samadhi mit dem Namen Überall erleuchten, den Samadhi mit dem Namen König der Anordnung und den Samadhi mit dem Namen Den Dharma halten. Das sind die Samadhis, die er erlangt hat.

Sobald Bodhisattva Mahasattva Sarvanivaranaviskambhin die sechssilbige Königin der Mahavidyas erlangt hatte, bot er die vier Kontinente, die vollständig mit den sieben Juwelen gefüllt waren, als Bezahlung dem Vorsitzenden an.

Aber der Vorsitzende erwiderte: „Es ist keine Bezahlung für auch nur eine der Silben erforderlich, geschweige denn für die sechs Silben der Mahavidya, und ich werde auch nichts von dir nehmen, edler Sohn. Du bist ein Bodhisattva, ein edles Wesen, mit niemandem höherem, und du bist mein Schüler, edler Sohn.”

Der Vorsitzende überreichte ihm eine Perlenkette im Wert von 100.000 Silbermünzen und sagte: „Edler Sohn, in Übereinstimmung mit meiner Anweisung, überreiche diese dem Tathagata, dem Arhat, dem Samyaksambuddha Shakyamuni.“

Sarvanivaranaviskambhin verneigte sein Haupt zu Füßen des Vorsitzenden und ging, nachdem er erhalten hatte, was er suchte und seine Wünsche erfüllt waren, fort. Er ging zum Jetavana-Kloster, kam dort an, verneigte sich zu den Füßen des Bhagavat Shakyamuni und setzte sich zur Seite.

Dann fragte der Bhagavat, der tathagata, der Arhat, der Samyaksambuddha Shakyamuni: „Edler Sohn, hast du gefunden, was du gesucht hast?”

„Bhagavat, es geschah, wie der Bhagavat weiß.”

77×10 Millionen Samyaksambuddhas versammelten sich dort, und die Tathagatas rezitierten dieses Dharani:

NAMA SAPTANAM SAMYAKSAMBUDDHAKOTINAM TADYATHA TADYATHA OM CALE CULE CUNDE SWAHA //

[Die Huldigung von sieben mal zehn Millionen samyaksaṃbuddhas ist wie folgt: OM CALE CULE CUNDE SWAHA.] Die Huldigung von sieben mal zehn Millionen svaha.

Das war das Dharani, das von 77×10 Millionen Samyaksambuddhas rezitiert wurde.


Übersetzt vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus, 2020) aus der englischen Übersetzung „The Basket’s Display“ von 84000.co. Möge es von Nutzen sein!


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